Der sporttechnischen Ausbildung innerhalb des langfristigen Trainingsprozesses kommt in allen Spielsportarten eine Schlüsselrolle zu. Keine andere Komponente der Spielleistung entspricht mehr der trainingswissenschaftlichen Maxime, dass das Nachwuchstraining als nachhaltiges und damit vor allem perspektivisch wirksames Voraussetzungstraining zu verstehen ist. Das Ziel der Expertise „Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit im Fußball, Handball und Basketball“ - ein Kooperationsprojekt zwischen dem DFB, DHB, DBB und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft - war es, mit Hilfe von Literaturanalyse, Experteninterview und Expertenfragebogen den aktuellen Erkenntnisstand in den drei Sportspielen darzustellen. Außerdem werden Strategien vorgestellt, mit denen die Schulungsprogramme im Techniktraining der Sportspiele Fußball, Basketball und Handball optimiert werden können. Als konzeptionelle Plattform wurde ein Rahmenmodell der Technikentwicklung gewählt, das die Technikschulungsprogramme als wichtigsten „Umweltfaktor“ betrachtet und mit den motorischen und nicht-motorischen Talentmerkmalen sowie den zukünftigen Spielanforderungen im Hochleistungssport verbindet. Innerhalb dieses Rahmens bauen die Ziele des Techniktrainings und die Entwicklung von Spielfähigkeit und Spielschnelligkeit aufeinander auf. Unter ausbildungsmethodischem Gesichtspunkt wird die Frage nach dem „Spielen oder Üben“ mit der Kompromissformel „Spielen und Üben!“ beantwortet. In den Spielsportarten gilt in der Regel: „Spielen und Üben im Wechsel“. Über das Verhältnis von Spiel- und Übungsformen hinaus wurden die technikbezogenen Auswirkungen von Ergänzungssportarten und altersspezifisch gestalteten Wettspielen behandelt. Die praktischen Empfehlungen leisten wertvolle Hilfe für Übungsleiter und Trainer für die Technikausbildung der Nachwuchssportler (F-Jugend bis A-Jugend) im Fußball, Handball und Basketball.
Andreas Hohmann (Diplom-Sportwissenschaftler) war Professor für Trainingswissenschaft an den Universitäten Magdeburg und Potsdam und ist seit 2005 Leiter des Arbeitsbereichs Trainings- und Bewegungswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth. Zudem ist er Honorarprofessor am Shanghai Research Institute of Sport Science (China). Seit vielen Jahren setzt er sich mit den Themen Nachwuchstraining und Talententwicklung sowie Trainingssteuerung und Wettkampfanalyse im Leistungssport auseinander. E-Mail: andreas.hohmann@uni-bayreuth.de. – Micha Pietzonka (Master of Science-Sportökonom, Universität Bayreuth) ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Trainings- und Bewegungswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth und leitete von 2014 bis 2016 das Forschungsprojekt „Techniktraining zur Verbesserung der Spielfähigkeit in den Spielsportarten“. Dieses Thema war auch Gegenstand der Dissertation des Autors an der Universität Bayreuth. E-Mail: micha.pietzonka@uni-bayreuth.de